Von Georgien zum Festival of Dreams – 10.000 km, 10 Länder, 131 Stunden „on the Road“.
Lasha Narsia hat sich den „Traum eines kleinen Jungen aus Georgien“ erfüllt: eines Tages mit dem eigenen Porsche vor dem Museum einzutreffen, das Fahrzeug unter dem Museum auf dem Vorplatz zu parken und die vielen Menschen zu beobachten, die sich um das Fahrzeug scharen und Fotos machen.
"Es war der Traum dieses kleinen Jungen, der in Erfüllung ging, genau wie der Traum, Teil der Porsche Welt zu werden", erzählt der 38-jährige Jurist, Event- und Brandmanager bei unserem Gespräch im Clubzelt beim Festival of Dreams am Hockenheimring. „Der Traum, die Faszination Porsche zu leben, die Liebe zur Marke mit anderen zu teilen, mit Jung und Alt, mit Liebhabern oder Kritikern, und auch mit denen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“
Georgien, das Land am Schwarzen Meer, ist das Land seiner Liebe. Stolz trägt er das Logo des Clubs auf zahlreichen T-Shirts, Polohemden und Mützen. Mit 2,5 Millionen Einwohnern hat Georgien gerade mal so viele Einwohner wie der Großraum Stuttgart. „Georgien hat in vielen Teilen noch viel zu bewegen und ist vielfach in einem schlechten Zustand – in Bezug auf die Lebensbedingungen, die Infrastruktur und die Wirtschaft“, erklärt Lasha der in seinem Heimatland die Aktivitäten rund um klassische Automobile unterstützt und Mitglied der FIVA und der FIA Historical Commission ist.
„Als ich damals Freunden von der Idee erzählte, einen Porsche Club gründen zu wollen, hat mir niemand geglaubt. Wir fingen bei Null an, trugen eins nach dem anderen zusammen und investierten viel Zeit und Energie, um Porsche Besitzer an den Club heranzuführen.“ Jetzt ist es Realität, Lasha und seine Freunde haben es geschafft. Mit Liebe, Leidenschaft und Respekt, wie er uns stolz berichtet. Eine georgische Porsche Familie hat er damit geschaffen, „eine Familie ehrlicher Menschen, echten Enthusiasten, denen wir jetzt die Möglichkeit geben, das Leben auf Porsche Art zu erleben: schnell, stark, einzigartig, emotional, erfolgreich und in einer Community.“ Aus den zwei Initiatoren wurde eine 150 Mitglieder starke Gemeinschaft. Seit der Gründung haben sie mehr als 120 Veranstaltungen durchgeführt, mehr als 100.000 km zurückgelegt, wobei jedes Jahr 15 bis 25 Veranstaltungen stattfinden.
Rund 3.800 Kilometer liegen zwischen Tiflis in Georgien und Stuttgart-Zuffenhausen in Deutschland. Einmal entlang des Schwarzen Meeres, über die Türkei nach Bulgarien, Kroatien, Österreich nach Deutschland. Letztlich von Asien nach Mitteleuropa. Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum der Porsche Sportwagen hatte Lasha mit der Planung begonnen. Sechs Freunde nimmt er mit: Levan Mamasakhlisi, David Robanishvili, Levan Mamulashvili, Goga Gogoberishvili, Giorgi Bezhanidze und den Kameramann Soso Gahokia. Für die Tour rüstete er seinen Cayenne auf: Er bekommt einen Dachgepäckträger und die Stationen der gesamten Tour als Beschriftung. Das Fahrzeug wird von vorne bis hinten mit den Sponsoren beschriftet. Das Clublogo, das 75-Logo, 70 Jahre Porsche Clubs, Lasha lässt nichts aus, um seine Botschaft zu vermitteln: Hier ist jemand auf dem Weg aus Georgien, um zum Jubiläum die Familienmitglieder der großen Porsche Community zu besuchen und zu treffen. Menschen, die wie er den Traum vom eigenen Porsche Sportwagen nicht nur träumen, sondern ihn leben und verwirklichen.
10 Stunden am Tag ist er unterwegs. Der Cayenne ist zuverlässig und lässt ihn nie im Stich. Die ersten Etappen liegen auf türkischem Gebiet. Über Batumi in Georgien nach Samsun und Istanbul. In Stuttgart wird er später den Porsche Club Istanbul treffen. In Salzburg trifft er auf die ersten Vorboten des Jubiläums: Stolz platziert Lasha den Cayenne vor dem gläsernen 75-Jahre-Bungalow der Porsche Vertretung Salzburg. Das erste Motiv ist im Kasten! Weiter geht die Reise über München nach Stuttgart. Lasha hat sein vorläufiges Ziel erreicht: Der Cayenne parkt unter dem Vorplatz des Porsche Museums. Viel Zeit, den großen Moment zu genießen, hat er nicht, trifft aber noch auf den großen Helden seiner Jugend, Walter Röhrl. Er fährt weiter nach Hockenheim zum Festival of Dreams. Hier trifft er die Porsche Clubfamilie. Den Cayenne kann er im Eingangsbereich parken. Keiner kann daran vorbeigehen ohne ihn zu sehen. Lasha und sein Cayenne werden schnell zum Gesprächsthema des Festivals: aus Georgien, vom Porsche Club, die ganze Strecke gefahren?
„Die Porsche Clubs hier in Hockenheim zu treffen, ist ein weiterer Teil meines Traums, den ich mir erfüllt habe“, erzählt Lasha. „Wir haben Boris und seinen ukrainischen Club unterstützt und standen daher mit einigen europäischen Clubs in Kontakt.“ Dass er sie jetzt alle hier treffen kann, ist für ihn etwas ganz Besonderes. Er tauscht sich aus mit Paul Gregor von Global Community Management, mit Christian Hartinger, der ebenfalls den ukrainischen Club unterstützt, mit Freunden aus Kuwait, mit Karl Illenberger aus Südafrika. „Plötzlich wird die Welt ganz klein. Selbst die Strecke Tiflis – Stuttgart scheint eine andere, überschaubare Dimension zu bekommen.“ Doch im Gegensatz zu vielen internationalen Besuchern ist er mit seinem eigenen Fahrzeug hier.
Nach den Feierlichkeiten geht es für Lasha zurück. Über den Nürburgring, Straßburg, Bern, Mailand nach Venedig und zurück auf die Strecke, die ihn hierher gebracht hat. Am Ende wird er mehr als 10.000 Kilometer und 10 Länder gefahren und durchquert haben. Doch für Lasha keine Strapaze, im Gegenteil: „Jeder Kilometer war die Erfüllung meines Traums. Diese Marke löst die stärksten Emotionen in mir aus, treibt mich an meine Grenzen, stärkt mich und lässt mich an das glauben, was ich tue.“