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Die jährliche PCA Werks Reunion Amelia Island fand am 1. März 2024 statt, am Freitag vor dem Amelia Island Concours d'Elegance. Besuchen Sie mit uns den Amelia River Club und ein atemberaubendes Porsche Aufgebot an Raritäten und aktuellen Modellen – und allem was dazwischen wichtig ist!

Text und Fotos von Manny Alban, sofern nicht anders angegeben
Erstmals veröffentlicht auf der PCA-Website www.pca.org



Amelia Island 2024 wird für vier Tage Regenschauer in Erinnerung bleiben. Das bescherte im Allgemeinen nasse Schuhe, tat der Begeisterung jedoch keinen Abbruch. Die meisten Fans passten sich einfach an die Bedingungen an und genossen unbeeindruckt die schönen Ausstellungstücke. Respekt für die Fahrzeugbesitzer, die ihre Autos einfach abdeckten, wenn der Regen kam, und sie immer wieder ablederten, wenn er nachließ. Auch wenn Porsche bei der diesjährigen Veranstaltung nicht als Marken-Schwerpunkt im Mittelpunkt stand, gab es doch eine riesige Anzahl sehenswerter Porsche Raritäten zu bestaunen. Hier sind unsere zehn Lieblinge.

01
1955 356 Continental Cabriolet. Im Besitz von Holly und Jason Zelonish aus Newbury, Ohio.

1955er 356er Continentals sind seltene Geschöpfe. Noch seltener sind sie als Cabriolets. Das Cabriolet wurde nur ein Jahr lang produziert, da die Ford Motor Company sich dagegen wehrte, dass Porsche den Namen „Continental“ benutzte. Er war für den Lincoln Continental reserviert und Ford reichte Klage ein. Die Porsche Modelle ab 1956 trugen den Namen „European“.

Dieses Fahrzeug befindet sich schon sein ganzes Leben lang im Besitz ein und derselben Familie. Es wurde vom Großvater der heutigen Besitzerin einst als Neufahrzeug gekauft und an ihren Vater vererbt, der es in den 1980er Jahren restaurieren ließ.

02
1959 356 Carrera Speedster, Fahrgestell 84952. Im Besitz von Steven Harris aus New York, New York.

Das ist der letzte Speedster, der das Porsche Werk verließ. Er wurde am 23. Juli 1959 ausgeliefert und sollte sein Dasein als Rennwagen in Südamerika verbringen. Als passende Hommage trägt er noch immer ein Nummernschild aus Venezuela.

Der Wagen wurde von Jim Newton von Automobile Associates restauriert und der Motor wurde von Jeff Adams von Speedsport Tuning, einem Experten für Vierzylindermotoren, aufgebaut. Wie alles, was diese beiden Herren anfassen, war auch dieses Fahrzeug in jeder Hinsicht spektakulär und wurde während der Show ständig von einer Menschenmenge umringt.

Vielleicht fragen Sie sich, warum man immer liest, dass der Speedster von 1954 bis 1958 produziert wurde? Porsche baute 1959 auf Wunsch einiger sehr guten Kunden eine Serie von 31 Speedster für den Einsatz im Rennsport.

03
1951 356 Coupe. Im Besitz von Matt Mirones, Palm Beach, Florida.

Dieses Fahrzeug verfügt noch über die originalen Bodenwannen, Karosserieteile und Werksschweißnähte. Sogar die Markierungen, die die Werker beim Zusammenbau angebracht haben, sind erhalten geblieben.

Es handelt sich um ein Coupé mit geteilten Scheiben. Der Wagen wird von einem 1.286-Kubikzentimeter-Boxermotor angetrieben, der eine Leistung von 44 PS bringt.
Er war zweifellos der älteste Porsche auf der Ausstellung und vermutlich sogar das älteste Fahrzeug während des gesamten Wochenendes.

04
1966 906, Fahrgestell 120. Im Besitz von The HK Collection, HK Motorcars aus Mount Kisco, New York.

Ausgeliefert wurde dieser 906 an Shintaro Taki, der ihn bis 1974 in Asien einsetzte. Das Fahrzeug gewann viele Rennen und landete häufig auf dem Podium.

Der 906 gilt als der letzte straßenzugelassene Rennwagen. Er war offiziell als Carrera 6 bekannt, weil Peugeot das Recht auf eine Null in der Ziffernmitte besaß. Der 906 war eine interne Bezeichnung, die sich besser hielt als Carrera 6.

05
1998 RUF Turbo R Cabriolet. Im Besitz von Scott D. Morris aus Vero Beach, Florida.

Es sei darauf hingewiesen, dass RUF als ein eigenständiger Hersteller gilt. Anders als bei Singer oder Guntherwerks, die die ursprüngliche VIN des Serienmodells beibehalten, trägt ein von RUF gebautes Fahrzeug seine eigene, unverwechselbare VIN.

Dieses spezielle Modell war das erste und einzige Turbo R Cabriolet, das die Firma gebaut hat – die anderen 14 waren Coupés. Mit 490 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 328 km/h kann man es ohne weiteres als Supersportwagen bezeichnen.

06
1973 911 Carrera RS. Im Besitz von Cedric Meeschaert aus Coral Gables, Florida.

Er verließ das Werk in genau jener Farbe, in der man ihn hier sieht: Tangerine. Das Interieur besteht aus schwarzem Kunstleder mit Pepita-Einsätzen. Er nahm an der Rallye Monte Carlo 1978 teil und wurde insgesamt von 1974 bis 1999 als Rallyefahrzeug eingesetzt. Es handelt sich um ein RS Touring-Modell, was bedeutet, dass er etwa 110 Kilo schwerer ist als die M471/Leichtbau-Modelle.

07
2010 RUF CTR3 ClubSport. Im Besitz von Martini Vintage, LLF Missoula, Montana.

Der CTR3 ist eines von nur 30 jemals gebauten Fahrzeugen und kann dank seines Lufteinlasses auf dem Dach leicht mit dem Porsche GT1 verwechselt werden.

Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das stärker auf die Rennstrecke zugeschnittene ClubSport-Modell. Es ist eines von nur sieben Fahrzeugen, die in dieser Ausführung gebaut wurden. Der 3,8-Liter-Sechszylinder mit Doppelturboaufladung leistet 777 PS und beschleunigt den Wagen auf 375 km/h. Die Karosserie besteht aus einem Kevlar-Carbon-Verbundwerkstoff.

08
1973 911T. Im Besitz von Jim Newton, West Simsbury, Connecticut.

Dieses Fahrzeug war eines von zwei SCCA Pro Rallye-Fahrzeugen, die von Bruno Kreibeich gebaut wurden. Alle werksseitigen Rallye-Teile wurden von Joe Hoppen bei Porsche Motors Sports geliefert.

Gebaut wurde er von Porsche Motorsports und wurde zwischen 1979 und 1983 in SCCA- und NARRA-Rallye-Wettbewerben eingesetzt. Er verfügte über einen 3,0-l-Boxermotor des Typs 911/77.

Außerdem hatte der Wagen einen werksseitigen Entenschwanzspoiler, Seiten- und Heckscheiben aus Plexiglas und war mit den entsprechenden Scheinwerfern und anderem Rüstzeug für Rallyes ausgerüstet.

09
1974 911 Carrera RS 3.0. Im Besitz von Lee und Heather Hower aus Warren, Rhode Island.

Dieser RS hat seine Fahrzeugkarriere als Rennwagen verbracht. 1976 gewann er seine Klasse bei der Rallye Monte Carlo und 1979 bei der Tour de France. 1976 wurde er 6. im Gesamtklassement und 2. in seiner Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1977 wurde er erneut 2. in seiner Klasse. Und 1977 wurde er beim gleichen Rennen erneut Zweiter in seiner Klasse!

Der RS von 1974 war der Nachfolger des legendären RS von 1973, aber er war um Längen voraus! Mit dünnerem Stahl, einer aerodynamischeren Form und einem 3,0-Liter-Sechszylinder mit 230 PS setzte er neue Maßstäbe. Beeindruckend ist auch, dass nur 55 Exemplare 1974 gebaut wurden, was ihn noch seltener macht als den RS von 1973.

10
1998 911 GT1-98. Im Besitz der Porsche AG.

Aufmacherfoto oben von Ryan Boxler

Dieses Auto gewann 1998 mit Allan McNish, Laurent Aiello und Stephane Ortelli am Steuer den Gesamtsieg in Le Mans! Fünf Exemplare wurden 1998 gebaut. Der Wagen hier in Amelia ist jener, der damals Le Mans gewonnen hat. Das berühmte Zielfoto, auf dem der Wagen vor einer Menge winkender Porsche Fans die Ziellinie überquert, musste den Enthusiasten bis 2015 ausreichen, als Porsche wieder in den Kreis der Le Mans-Sieger zurückkehrte.

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